„Give me your hand“ – Musik Video & Interview mit Sadek Bouzinou

Der Song “Give me your hand” thematisiert den Rassismus gegen Immigranten in Algerien, wo er sehr kontrovers aufgenommen wurde. Ich habe mich darüber mit Sadek unterhalten, der den Song geschrieben hat, um seine Sichtweise zu verstehen. Ich bat ihn, den Song und die Botschaft dahinter zu erklären.

Lilas: Zuallererst, kannst du dich kurz vorstellen?

Sadek: Ich bin ein algerischer Künstler. Ich bin Maler und Sänger, und ich habe die Band Democratoz gegründet. Wir haben diesen Song gemeinsam gesungen, ebenso wie andere Songs.

Warum ist dieser Song in Algerien so kontrovers diskutiert worden?

Der Song und das Video beschäftigen sich mit dem Rassismus gegen schwarze Immigranten, die aus ihren Heimatländern geflohen und nach Algerien gekommen sind, um dort zu arbeiten, zu studieren oder nach Europa weiterzureisen. Viele Algerier haben vergessen, dass sie selbst Afrikaner sind. Mit diesem Song und dem Video versuche ich, sie aufzurütteln. Ich sage ihnen, dass sie ihre Hände ausstrecken und helfen sollten, und dass sie nicht vergessen sollen, dass wir alle Menschen sind.

Es gibt viele Symbole in diesem Video. Möchtest du ein paar davon erklären?

Im Video wird das Flüchtlings-Mädchen irgendwann von Menschen umringt, die weiße T-Shirts mit roten Herzen darauf tragen. Das sind die Leute, die ihre Herzen geöffnet haben, die dem Mädchen zugelächelt und ihm auf verschiedenste Art und Weise geholfen haben. Am Ende des Videos beginnt das Mädchen, diesen Menschen zu vertrauen. Es nimmt meine Hand und kann endlich wieder Kind sein. Die Menschen werden wieder vereint und der Konflikt wird so beendet.

Was sagst du den Leuten, die das Video kritisieren?

Sie sagen, dass der Song die Algerier als Rassisten darstelle, aber das war nicht das Ziel des Videos. Ich wollte vor allem Bewusstsein schaffen dafür, was Immigranten durchmachen auf der Suche nach einer besseren Zukunft. Also sage ich den Leuten: Lasst uns zusammenkommen und kommunizieren, darüber diskutieren. Ich denke Reden und Kommunikation sind am allerwichtigsten, um Rassismus zu überwinden.

Möchtest du noch etwas hinzufügen?

Ich wünsche mir, dass alle Menschen in Frieden und Harmonie zusammenleben. Wir sollten einander helfen und die Hand reichen, solange wir können!

 

Interview von Lilas al Loulou (Redakteurin der „Begegnung“ Arabisch)

Übersetzung von Sarah Hartmann

Sadek Bouzinou ist Teil des „Begegnung“ Redaktionsteams seit November 2017

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